Oh Freunde, nicht diese Töne!

ist der Versuch den Amseln im Bonner Stadtraum mit Hilfe von Mobiltelefonen eine Melodie von Beethoven bei zu bringen. "Oh Freunde, nicht diese Töne!", ist ein Projekt von William Engelen in Zusammenarbeit mit der Bonner Bevölkerung und den Bonner Amseln.

 

Die Amsel

Amseln bestimmen zurzeit das Klangbild der Städte, morgens, abends, manche den ganzen Tag. Die Männchen sind sehr gute Musiker. Sie können nicht nur herrlich singen, sie lernen und erfinden auch dauernd neue Töne und Melodien. Sie lernen von konkurrierenden Amselnachbarn und vom Menschen. Sie imitieren Handyklingeln, Verkehrslärm, Pfiffe und Sirenentöne und integrieren sie in ihren Gesang. Amselhähne sind begabte Improvisatoren und sehr lernfähig.

 

Die Mobilfunkbesitzer

Handyklingeltöne sind Teil der städtischen Geräuschkulisse geworden. Ihre Frequenzen erreichen nicht nur den Menschen, sondern werden auch von den Vögeln empfangen, vor allem von den Amseln. Hört eine Amsel einen Klingelton passiert es, dass sie ihn "beantwortet". Dieses Phänomen möchte ich verstärkt hörbar machen, ins Bewusstsein bringen, und damit ein Konzert aufführen.

 

Ich rufe hiermit alle Bonner Mobiltelefonbesitzer auf, als Vorsänger und Musiker an dem Projekt teil zu nehmen.

 

Spielen Sie mit und ersetzen Sie Ihren heutigen Rufton durch einen kostenlos zur Verfügung gestellten neuen Klingelton. Dieser Klingelton ist elektronisch erzeugt, dem Amselgesang aber nachempfunden. Klingelt Ihr Handy, dann hören die Amseln vermeintlich den Gesang eines Artgenossen. Die digitale Amsel singt die Melodie: "Ode an die Freude", aus dem Schlusschor der neunten Sinfonie von Beethoven. Ich habe bewusst diese sehr bekannte Melodie gewählt, damit wir sie leicht im Amselgesang wieder erkennen. Wenn die Amselmännchen die Melodie möglichst oft hören und mit etwas Glück tatsächlich nachsingen, kann im Bonner Stadtraum eine freudige und unvorhersehbare Improvisation auf Beethoven entstehen.

 

Oh Freunde, nicht diese Töne! beginnt am 30. April und dauert den ganzen Sommer.

William Engelen